Meilensteine

Die ORF Redak­teurin Dorothea Schertler stellte sechs Frauen aus ganz unter­schiedlichen Branchen vor, die von ihren Erfol­gen und Erfahrun­gen auf dem Weg zum eige­nen Unternehmen erzählen. „Denn es ist höch­ste Zeit, die Vorarl­berg­er Unternehmerin­nen vor den Vorhang zu holen“. 

Fritz hat lange vor allen anderen die Architek­tur der Mod­erne im Bre­gen­z­er­wald bzw. in ganz Vorarl­berg nicht nur prak­tiziert, son­dern etabliert. So sieht das zumin­d­est Hel­mut Diet­rich, den ich hier­mit zitiere. Auf ihn aufmerk­sam wurde ich durch die Architek­tin Valerie Keiper-Knorr, für deren Groß­vater Alfons Fritz ein Haus geplant hat. Ich habe sofort Feuer gefan­gen und zwar richtig! So hat es sich ergeben, dass ich gemein­sam mit Valerie Keiper-Knorr sowie Ute Denken­berg­er vom Vorarl­berg Muse­um ihm zu Ehren eine Ausstel­lung im Wer­kraum Bre­gen­z­er­wald in Andels­buch pla­nen und umset­zen durfte.
Als Ausstel­lungs­beitrag habe ich eine neue Leuchte ent­wor­fen – die „Fritz Leuchte“, die auf einem Stein-Sock­el aus dem Stein­werk Andels­buch ste­ht und mit Schwarzs­tahl, Leinen und ein­er Stro­hborte eine kul­tivierte Ausstrahlung besitzt.

Die Zeit war wohl reif für Leucht­en made in Vorarl­berg, von Hand und mit viel Liebe gear­beit­et. Lebens­be­gleit­er soll­ten es wer­den. Leucht­en, die unsere Zeit über­dauern. Ich liebe es bis heute kreativ zu sein und mit Kun­den und Architek­ten Neues zu entwick­eln. Vieles ist in den let­zten 10 Jahren passiert. Das Schön­ste für mich ist nach wie vor die Zusam­me­nar­beit mit all den tollen Men­schen, denen ich begeg­nen darf – daraus sind nicht nur viele schöne und beson­dere Leucht­en ent­standen, son­dern es haben sich auch einige über­aus wertvolle Fre­und­schaften entwickelt.

Photo: Roswitha Schneider

5 unter einem Dach – Meus­burg­er, Fröwis, Lenz, Strolz. Als Spezial­is­ten für das Innen­leben präsen­tierten sich der Tis­chlerei, der Boden­leger, der Stein­metz und die Leucht­en­man­u­fak­tur gemein­sam. Die Des­til­lerie brenn. gab als Drauf­gabe Ein­blick in ihr Genusshandw­erk. Ein Ate­lier auf Zeit war das Schaufen­ster für die handw­erk­liche Meis­ter­schaft der fünf Bre­gen­z­er­wälder Betriebe.

Strolz auf der Inter­na­tionalen Handw­erksmesse in München
Unsere Leuchenserie Brera, wurde auf dem Green Cam­pus der Handw­erksmesse in München präsen­tiert. Mit 125.000 Besuch­ern & 2500qm Fläche für die Präsen­ta­tion und den Verkauf grün­er Pro­duk­te ist der Green Cam­pus der größte grüne Mark­t­platz Europas.

Auf dem 350 qm großen Award Son­der­fläche wur­den die Pro­duk­te der Green Selec­tion dem Pub­likum vorgestellt.

Green Prod­uct Award Selection

Zu den Produkten:

Brera Tis­chleuchte Wal­nuss geölt,  Rein­leinen­schirm aus Österreich

Brera Tis­chleuchte Mess­ing brüniert, Plis­see schwarz, Goldkaschur

Echt­es Kalb­sperga­ment kon­trastiert Lack, Mess­ing oder Wal­nuss — alles handge­fer­tigt bis in kle­in­ste Detail. Das Eigen­leben des Perga­ments kann und soll nicht gezähmt wer­den, wodurch eine außergewöhn­liche Atmo­sphäre entsteht. 

High-touch in Form eines hochw­er­ti­gen Pro­duk­tes, das zum Lebens­be­gleit­er wird. Mat­teo Thun, Architekt und Design­er über seine Erfahrun­gen in der Zusam­me­nar­beit mit Strolz: „Nichts ist schw­er­er als die Ein­fach­heit, das Ein­fache beherrscht Frau Strolz.“

Die gold­ene Innenkaschur ver­stärkt die Reflex­ion des Licht­es. Für den bronze­far­be­nen Fuß wird geback­en­er Edel­stahl verwendet. 

Der Vorarl­berg­er Architekt Marc Hof­fen­sch­er studierte bei Wolf D. Prix an der Uni­ver­sität für Ange­wandte Kun­st in Wien sowie an der Bartlett School of Archi­tec­ture in Lon­don und betreibt seit 2005 sein Büro in Dorn­birn. Seine Beweg­gründe für die Zusam­me­nar­beit mit Strolz: „Die Moti­va­tion liegt in der tiefen gemein­samen Überzeu­gung, die volle Aufmerk­samkeit und Energie in das Gestal­ten und Fer­ti­gen von Leucht­en zu leg­en und dabei keine Kom­pro­misse einzugehen.“

Das von Peter Zumthor ent­wor­fene Wer­kraumhaus wird zur Bühne und die handw­erk­lichen Exponate zu Akteuren eines sich ständig wan­del­nden Spiels aus Tages­licht und Kun­stlicht. In der imma­teriellen und atmo­sphärischen Lichtar­chitek­tur wer­den die Objek­te im Raum gefasst. Ihre Ober­flächen und For­men wer­den lebendig und zeich­nen ein grafis­ches Schat­tenthe­ater auf den Boden des Gebäudes.

An ver­schiede­nen Licht­sta­tio­nen kön­nen die Besucher_innen Qual­itäten und Phänome­nen von Licht auf den Grund gehen. Denn eine gute Licht­pla­nung trägt in unseren Wohn- und Arbeit­sräu­men wesentlich zu unserem Wohlbefind­en bei und kann Räume und Ein­rich­tungs­ge­gen­stände vorteil­haft modellieren.

Studierende des Roy­al Col­lege of Art (RCA) wer­den unter Anleitung des Designkollek­tivs diaméter dazu angeregt, ihre eigene Posi­tion als Designer­in­nen und Design­er in Ver­hält­nis zu der im Wer­kraum Bre­gen­z­er­wald ver­sam­melten Exper­tise zu reflek­tieren. Als Forschungslabors dienen die Werk­stät­ten von sieben Handw­erks­be­trieben, darunter auch Strolz Leuchten. 

Bei der Zusam­me­nar­beit von Francesco Fel­trin und Strolz wer­den die Stärken der bei­den Part­ner sicht­bar. Der Design­er entwirft eine sehr ele­gante Leuchte, was die Pro­por­tio­nen, die Far­bauswahl und die Mate­ri­alien bet­rifft. Fel­trin ori­en­tiert sich dabei stark an Strolz, und zwar ein­er­seits an der Exper­tise mit Lam­p­en­schir­men und ander­er­seits an der Ver­wen­dung von tra­di­tionellen, regionalen Materialien.

Zur Serie

Verfinkt und zugek­lebt – Dies­mal in Form von Lam­p­en­schir­men als Ergeb­nis der Zusam­me­nar­beit von Tone Fink und Anna Clau­dia Strolz. Der Bre­gen­z­er­wälder Kün­stler stellt sich den Her­aus­forderun­gen der zylin­drischen Lein­wand mit unter­schiedlichen Tech­niken. Ein Exper­i­ment, das let­ztlich zu ein­er lustvollen Erfahrung wird: „Die Run­dun­gen sind extrem anstren­gend im Gegen­satz zur flachen Lein­wand. Die Far­ben ver­rin­nen und bei den Mustern, die ich ohne Vorze­ich­nen mache, ver­liert man leicht den Überblick. Das ist höch­ste Konzen­tra­tionsar­beit. Anna Clau­dia hat mir immer wieder Mut gemacht.“

So entste­hen „Dor­nen“ und „Farbte­iche“ aus pas­tosen Acryl­far­ben, dynamisch har­monis­che „Schön­schreibübun­gen“ mit Tex­til­s­tift und „Ver­let­zun­gen“ mit schar­fen Schnit­ten. Jede der 17 Leucht­en dieser Edi­tion trägt die unver­wech­sel­bare Hand­schrift von Tone Fink und ist ein exk­lu­sives Unikat. Anna Clau­dia Strolz: „Die Idee mit Tone Fink Leucht­en zu machen, bewegt mich schon lange. Eines Tages haben wir uns in seinem Ate­lier getrof­fen. Ich habe dort ein Bild mit den Farbte­ichen gese­hen und ihn sogle­ich motiviert, diese Tech­nik auf einen Lam­p­en­schirm zu über­tra­gen. So kam die Sache dann ins Laufen.“

Kollek­tion Artone Lighting

Mitte der 1990er Jahre machte Tone Fink bere­its eine sehr span­nende Erfahrung mit der Gestal­tung von Tex­tilien. Eher zufäl­lig ent­deck­te der Hohen­emser Tex­tilin­dus­trielle Wil­helm Otten das Werk des Bre­gen­z­er­wälder Kün­stlers Tone Fink für die Stoff­pro­duk­tion. Das war der Beginn der Erfol­gs­geschichte der „Artone“ Kollek­tio­nen, die das Unternehmen Josef Otten zwis­chen 1994 und 2000 pro­duzierte. Vor­la­gen für die Stoffe waren Tone Finks Skizzen­büch­er mit fein zise­lierten Mustern aus japanis­ch­er Tusche. 

Das MAK (Muse­um für Ange­wandte Kun­st) in Wien würdigte die Zusam­me­nar­beit des Indus­trie­un­ternehmens Josef Otten mit dem zeit­genös­sis­chen Kün­stler 2006 in ein­er Ausstel­lung als geglück­te Kooperation. 

Fast drei Jahrzehnte nach ihrer Entste­hung ent­deckt Anna Clau­dia Strolz die Reste dieser Stoffe für ihre Leucht­en und schafft damit die Lam­p­en­schirm-Kollek­tion „Artone Light­ing“. Nach wie vor faszinieren die ele­men­tar ein­fachen und zugle­ich sub­tilen Orna­mente des Kün­stlers, ist sie überzeugt: „Ich bin begeis­tert, dass es noch ein paar Artone Stoffe gibt, sodass ich die beispiel­hafte Zusam­me­nar­beit zwis­chen Indus­trie und Kun­st nun mit einem handw­erk­lichen Pro­dukt ergänzen kann.“

In der Pub­lika­tion, die das Unternehmen Otten 1997 her­aus­gab, schrieb Fir­menchef Wil­helm Otten über die ästhetis­che Aura der „Artone“-Stoffe: „Finks min­i­mal­is­tisch expres­sive Hand­schrift kommt dem Trend zum puris­tis­chen Design ent­ge­gen. Seine von organ­is­ch­er Rhyth­mik geprägten Zeich­nun­gen eignen sich zudem sehr gut für die Anwen­dung im Tex­til­druck, aber eben­so in der Jacquard-Webtechnik.“

Edel­bert Köb (damals Direk­tor des Kun­sthaus Bre­genz) beschrieb in dem mit­tler­weile ver­grif­f­e­nen Buch Tone Finks Skizzen­büch­er als beein­druck­ende Enzyk­lopädie der ein­fach­sten und fun­da­men­tal­sten Struk­turen und Orna­mente: „Es sind gle­ich­sam Muster­büch­er, pral­lvoll mit Finks Find­un­gen und Erfind­un­gen, in seinem unver­wech­sel­baren Duk­tus niedergeschrieben, im Schwe­bezu­s­tand zwis­chen Natur und Kun­st. Wie man sieht, lassen sich daraus schöne Stoffe machen.“

Kün­stler­web­site

Strolz Leucht­en pro­duziert die auf 30 Exem­plare lim­i­tierte Edi­tion pro­duziert. Die KUB Kün­stler-Edi­tion entste­ht anlässlich der Ausstel­lung „Where­with­al – Was es braucht“ im Kun­sthaus Bre­genz. Lawrence Wein­er ist Mit­be­grün­der der amerikanis­chen Con­cep­tu­al Art und zählt zu den bekan­ntesten Kün­stlern weltweit.

KUB — Website

Das Ate­lier Stech­er entwirft für diese Wer­kraum­schau einen bege­hbaren Far­bkreis, der sich in Form ein­er Schleife durch das Wer­kraumhaus in Andels­buch zieht. Jedes Exponat hat dabei einen eige­nen Far­braum. Die raum­greifende Instal­la­tion, die den 700 m²-Innen­raum und teil­weise auch die Glas­fas­sade des Wer­kraumhaus­es bespielt, ste­ht in far­bigem Kon­trast zur mono­chromen Gestal­tung des von Peter Zumthor ent­wor­fe­nen Gebäudes. 

„Back Ahead – New Aus­tri­an Design Per­spec­tives“, das zen­trale The­ma der Ausstel­lung in Mai­land, wird als Wech­sel­spiel von Per­spek­tiv­en auf die öster­re­ichis­che Designgeschichte und die zukun­ft­sori­en­tierte Entwick­lung der öster­re­ichis­chen Kreativ­en begrif­f­en. Kura­tor ist der in Lon­don lebende Tirol­er Design­er Georg Oehler. Ausstel­lung­sort ist die berühmte Vil­la Nec­chi Campiglio, ein architek­tonis­ches Juwel im Mailän­der Stadtzentrum. 

Die Leucht­enserie Pon­dus ist inspiri­ert von der zeit­genös­sis­chen Architek­tur. Die Gestal­tungsidee hat eine verblüf­fend ein­fache Wurzel. Sie basiert auf einem von Anna Clau­dia Strolz ent­wor­fe­nen Kerzen­hal­ter aus Met­all mit Betonguss. Dieses Prinzip überträgt die Designer­in auf die Leuchte. Die Pon­dus Leucht­enserie ist eines der aus­gewählten Exponate der Ausstel­lung „Back Ahead“ der Außen­wirtschaft Aus­tria während dem Salone del Mobile in Mai­land 2016. 

Inspi­ra­tion für diese Zusam­me­nar­beit ist das Festmahl „rouge et noir“, das Paul Ren­ner in der Ausstel­lung ver­anstal­tet. Die Lam­p­en­schirme aus Rein­leinen sind mit selb­st kreierten Gemüse­far­ben bemalt, das Motiv der Randig­knollen ist also zugle­ich Farbmaterial. 

Mit ihren Leucht­en-Edi­tio­nen exper­i­men­tiert Anna Clau­dia Strolz in Forschungs­feldern jen­seits ihres üblichen Sor­ti­ments. In Zusam­me­nar­beit mit Kün­stlern entste­hen beson­dere Leucht­en in lim­i­tiert­er Auflage. Solche Koop­er­a­tio­nen sind ein­er­seits span­nende Begeg­nun­gen von Kun­st und Design, ander­er­seits führen die Erken­nt­nisse über Arbeit­stech­niken und Mate­ri­alien zu neuen Ideen bei den klas­sis­chen Leuchten.

Kün­stler­web­site

Aus dem Nach­lass des Kün­stlers wählt Anna Clau­dia Strolz gemein­sam mit den Söh­nen Her­mann und Lukas Fetz drei Holz­druck­stöcke für die Lam­p­en­schirme aus: Reit­er­gruppe 1967, Hüt­ten und Bäume 1972 und Holz­maserung 1978. Laut dem „Holzschnitte Werkverze­ich­nis 1949 – 1988“ sind diese Werke wenig bis gar nicht pub­liziert wor­den. Der Kun­st­samm­ler und Kri­tik­er Albert Graf-Bourquin schreibt in seinem Vor­wort: „Für Leopold Fetz sind Holzschnitte handgeschriebene Mit­teilun­gen oder Briefe. Das gilt auch für seine Malerei.“

Mit den drei Vor­la­gen von Leopold Fetz gestal­tet Anna Clau­dia Stolz jew­eils 33 exk­lu­sive Lam­p­en­schirme. „Was mich an dieser Arbeit beson­ders reizt, ist die Her­aus­forderung des Tex­til­drucks mit einem Holz­druck­stock, den Leopold Fetz für Papier­druck geschnitzt hat. Wichtig ist mir dabei zu beto­nen, dass ich mich als Gestal­terin und Handw­erk­erin sehe, die sich von einem Kunst­werk inspiri­eren lässt. Ich pro­duziere All­t­ags­ge­gen­stände, die zugle­ich schön und nüt­zlich sind. Die Kun­st über­lasse ich den Künstlern.“

Das 120 m² große Geschäft­slokal aus dem Jahr 1874 wird in Zusam­me­nar­beit mit Bre­gen­z­er­wälder Handw­erk­ern ren­oviert. Erhal­ten bleiben die his­torischen Fich­t­endie­len. Ergänzend dazu wer­den Mess­ing- und Bison­leder­bö­den ver­legt. Die sei­dig glänzende zart­grüne Wand wird nach ein­er Tech­nik aus der Römerzeit mit Kalk geglät­tet und geseift. Für die von Anna Clau­dia Strolz gemein­sam mit dem Tis­chler und dem Schloss­er kreierten Möbel wer­den Mess­ing und Kas­tanien- und Eichen­holz ver­wen­det.

Aus „Schein­bar Leucht­en“ wir nun Strolz Leucht­en. Inhab­erin Anna Clau­dia Strolz: „Der Kle­in­stun­ternehmer­sta­tus ist vor­bei, Bre­gen­z­er­wälder Handw­erk und Design haben eine große Chance als Nis­chen­pro­dukt inter­na­tion­al ver­mark­tet zu wer­den.  Region­al­ität und Indi­vid­u­al­ität sind gefragter denn je. Ich bin hier Teil der Vision ein­er Design­meile in Bre­genz. Mit dem Flag­ship­store habe ich jet­zt einen attrak­tive Schau­raum für Architek­ten, Hote­liers und pri­vate Bauherrn.“

Anna Clau­dia Strolz, geb. 1973, stammt aus ein­er Bre­gen­z­er­wälder Handw­erk­er­fam­i­lie. Durch das Elek­tro­geschäft ihrer Eltern Hed­wig und Wern­er Beer ist sie mit Leucht­en aufgewach­sen, die nach eini­gen Umwe­gen Jahrzehnte später zu ihrer eige­nen Lei­den­schaft werden.